Craniosacrale Therapie
Die Craniosacrale Therapie ist eine sehr sanfte Behandlungsmethode, welche mit den autonomen rhythmischen Bewegungen des craniosacralen Systems arbeitet. Sie wurde 1900-1954 vom amerikanischen Osteopathen W.G. Sutherland entwickelt und wird seither von anderen Fachpersonen weiterentwickelt. Das craniosacrale System umgibt schützend das Zentralnervensystem und besteht aus Schädel (cranium), Kreuzbein (sacrum), Wirbelsäule, Hirnhäute, Rückenmark und der rhythmisch fliessenden Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis).
Der Craniosacrale Rhythmus ist eine erwiesene Eigenbewegung, welche langsamer und unabhängig vom Herz- und Atemrhythmus ist. Sie ist subtil spürbar, setzt sich vom Schädel über die Wirbelsäule bis zum Kreuzbein fort und überträgt sich auf den gesamten Organismus.
Durch Stress, Unfälle, Stürze, Operationen, schwere Geburten oder emotionale Traumen kann dieser Fluss beeinträchtig werden. Der Körper reagiert dann meist mit Spannung, welche sich auf den gesamten Organismus auswirkt und zahlreiche Beschwerden auslösen kann. Mit leichten Handgriffen wird eine Harmonisierung von diesem langsamen Körperrhythmus angestrebt, um Spannungen zu lösen und um die Selbstregulierung zu aktivieren.
Die Craniosacrale Therapie ist ein wichtiges Element der drei Teilgebiete der Osteopathie. Des Weiteren sind dies die parietale und viszerale Osteopathie.
Die Osteopathie im parietalen Bereich untersucht und behandelt den Bewegungsapparates bestehend aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe, während die viszerale Osteopathie die inneren Organe und deren Zusammenhänge zum Gesamtorganismus mit Blut- und Lymphgefässen und entsprechenden Anteilen des (vegetativen) Nervensystems
untersucht und behandelt. Einschränkungen in einem Organ können zu Beschwerden in der Wirbelsäule führen und umgekehrt.
Osteopathie SICO
Die Osteopathie betrachtet den Menschen aus einer ganzheitlichen Sicht.
Nach einer ausführlichen osteopathischen Anamnese folgt eine klinische und osteopathische Untersuchung bestehend aus Beobachtung, Palpation und Beweglichkeitstests verschiedener Körperstrukturen und Systeme. Dabei werden verminderte Beweglichkeit, erhöhte Spannung und funktionelle Störungen erkannt.
Eine osteopathische Behandlung besteht darin, Spannungen und Bewegungseinschränkungen zu lösen oder bei Bedarf wieder herzustellen und dem Körper somit einen Input zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu geben, damit der Organismus wieder optimal funktionieren kann. Es ist eine manuelle Behandlung mit spezifischen osteopathischen Techniken, die je nach Dysfunktion am Bewegungsapparat, an den inneren Organen und im craniosacralen System ausgeführt wird.
Bereits der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917), welcher als Begründer der Osteopathie gilt, erklärte, dass sich Krankheit dort breit macht, wo Bewegung verhindert ist. Sein Leitsatz "Leben ist Bewegung" gilt deshalb heute noch als Grundsatz der Osteopathie.
Indikationen
- Schädeltraumen (z.B. Schleudertrauma)
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schlafstörungen
- Tinnitus
- Geburtstraumen bei Babys und Kindern
- Kiefergelenksfehlstellung-/Probleme
- Konzentrations-/ und Lernschwierigkeiten, ADHS
Bei Neugeborenen
- nach schwierigen Geburten (Zangengeburt / Kaiserschnitt)
- bei Schreibabys
- bei Trinkproblemen
- bei Verdauungsproblemen, Koliken
- bei Schlafproblemen
- bei Entwicklungsrückständen
Bei Kindern
- nach Stürzen oder Unfällen
- bei Verdauungs- sowie Schlafproblemen
- bei Konzentrations- und Lernschwierigkeiten
- bei Wachstumsschmerzen
- zur Begleitung von Kiefer- und Zahnkorrekturen
- bei Immunschwäche
Bei Erwachsenen
- bei Schmerzen jeglicher Art
- bei Migräne
- nach Gehirnerschütterung sowie Schleudertrauma
- zur Förderung der Wundheilung nach Operationen
- bei Verdauungsproblemen
- zur Unterstützung von sportlichen Bestleistungen
- bei Kinderwunsch
- bei Infektionen
- bei Atemerkrankungen wie Asthma, Bronchitis
- bei Schwindel unklarer Ursache
- während der Schwangerschaft, zur Geburtsvorbereitung und nach der Geburt